Der Mietenspiegel 2019 zeigt: Die Mietpreise steigen allgemein weniger schnell in Hamburg, aber zeitgleich werden günstige Mieten zur absoluten Mangelware. Das hat dramatische Auswirkungen auch für Menschen in Wohnungsnot, warnen die Macher der Kampagne #einfachwohnen. Vordringlich Wohnungssuchende geraten in Konkurrenz um die wenigen günstigen Wohnungen mit anderen Hilfeempfängern.
„Der Senat muss auf die Mietpreisentwicklungen reagieren und Menschen in Wohnungsnot gezielt helfen“, sagt Landespastor und #einfachwohnen-Sprecher Dirk Ahrens. Jeder zweite Hamburger hat Anspruch auf eine Sozialwohnungen. Laut einer Studie der Böckler-Stiftung fehlen allerdings in Hamburg zehntausende günstige Wohnungen. Stattdessen entstehen Neubauwohnungen, deren Mieten laut Mietenspiegel im Durchschnitt zwischen 12,75 und 15,14 Euro pro Quadratmeter liegen. „Daher muss beim Bau die Regel gelten: Jede zweite neue Wohnung muss öffentlich gefördert werden“, fordert Ahrens.
In den vergangenen vier Jahren machten die Mieten vor allem bei den einst günstigen Nachkriegsbauten einen gewaltigen Preissprung – teilweise um mehr als 20 Prozent. Das führt zu einem Konkurrenzkampf um die wenigen günstigen Wohnungen. Verlierer dieses Wettstreits sind diejenigen, die allemal die größten Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt haben: vordringlich Wohnungssuchende.
Hintergrund: Trotz Dringlichkeitsschein finden aktuell rund 12.000 Hamburger Haushalte keine Wohnung. Damit hat sich die Zahl der unversorgten Wohnungsnotfälle in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt (2008: 5.424; 2018: 11.768). Diese Menschen wollen wie alle anderen Hamburger einfach wohnen. Damit endlich mehr vordringlich Wohnungssuchende Hilfe erhalten, starteten Diakonie, Caritas, Mieter helfen Mietern und STATTBAU im Spätsommer 2019 die Kampagne #einfachwohnen.